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Labordiagnostik - Durchflusszytometrie


Bei der Durchflusszytometrie („Fluorescence-Activated Cell Sorting“ [FACS]) handelt es sich um einerelativ junge Labortechnik, die in der Medizin vor allem für die Untersuchung zellulärer Bestandteiledes Blutes und des Knochenmarks eingesetzt wird. Die Methode erlaubt die Abgrenzung von Zellpopulationen, die sich beispielsweise durch Größe, Granularität und Antigeneigenschaften unterscheiden.

 

Derzeit führen wir folgende durchflusszytometrische Untersuchungen in unserer Einrichtung durch(Stand 06/2022):

 

Zellulärer Immunstatus: Die Untersuchung ergibt Aufschluss über die Verteilung von Immunzellen im Blut. Es können beispielsweise Lymphozyten in T-Zellen (T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen) und B-Zellen unterschieden und quantifiziert werden. Die Methode ist wichtig für den Nachweis und die Charakterisierung von zellulären Immundefekten.

 

Nachweis von thrombozytären Defekten (Thrombozytopathien): Mit der Durchflusszytometrie sind Nachweis und Charakterisierung von thrombozytären Defekten, die mit einer Blutungsneigungassoziiert sind (Thrombozytopathien), möglich. Thrombozytäre Rezeptordefekte (Thrombasthenie Glanzmann, Bernard-Soulier-Syndrom) und Defekte der thrombozytären Granula („Storage Pool Defects“ [SPD]) lassen sich somit nachweisen.

 

Nachweis und Quantifizierung retikulierter Thrombozyten: Mit der Durchflusszytometrie lässt sichunter Thrombozyten die „Immature Platelet Fraction“ (IPF) abgrenzen, die junge retikulierte Thrombozyten beinhaltet. Die IPF ermöglicht eine Beurteilung der Thrombozytensynthese im Knochenmark und ist wichtig zur Differenzialdiagnostik von Thrombozytopenien.

 

Testung auf Resistenz gegen Thienopyridine (Clopidogrel, Prasugrel): Durchdurchflusszytometrische Analyse der Phosphorylierung des thrombozytären VASP-Proteins(„Vasodilatator-stimuliertes Phosphoprotein“) sind Nachweis und Quantifizierung des Effektes von ADP-Rezeptorantagonisten wie Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor möglich. Hierdurch können eine adäquate Wirkung der Plättchenhemmer nachgewiesen und eine Resistenz ausgeschlossen werden.

 

Nachweis einer paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH): Bei der paroxysmalennächtlichen Hämoglobinurie (PNH) handelt es sich um eine erworbene Erkrankung, diepathophysiologisch durch einen Verlust bzw. eine Reduktion von Proteinen gekennzeichnet ist, diedas Komplementsystem regulieren. Betroffene Patienten weisen ein stark erhöhtes Thromboserisiko(venöse und arterielle Ereignisse) auf, trotz Standardtherapie ist die Letalität infolgethromboembolischer Ereignisse ausgesprochen hoch. Der Nachweis einer PNH bei Patienten mitthrombotischen Ereignissen ist aufgrund möglicher erheblicher therapeutischer Konsequenzen von hoher Relevanz.

 

Diagnostik und Behandlung von Gerinnungsstörungen in einer Hand.